Mittelalter
1503-1506 Unser Gebiet wurde vom bayerischen Erbfolgekrieg schwer getroffen.

1508 Johannes Meisenschneid de Schalch, Pfarrer in Schalchen starb.

1516 treten in unserer Gegend immer wieder Pestfälle auf.

1520-1521 Neuerlich wütete die Pest im ganzen Mattigtal. In manchen Orten wurden die Glocken nicht mehr geläutet, weil niemand mehr da war dies zu tun. Ganze Ortschaften starben aus.

1530 hielt der Protestantismus in Schalchen Einzug. Besonderen Anklang fand die neue Glaubenslehre bei den Sensenschmieden, diese wurden von Graf von Ortenburg in Mattighofen gefördert.

1571 Durch eine große Missernte litten die Menschen an Hunger.

1580 Das Schalchner Siechenhaus (Armenhaus) gehörte zur Heiligen Geist-Kirche in Mattighofen. (Aussensiechenkobel).

1597 verängstigt ein schweres Erdbeben die Menschen im Mattiggau.

1598 verwüstet ein großes Hochwasser das Mattigtal. "Die Felder und Wiesen sahen aus wie Strassen".
Das Pflegegericht befasste sich mit einem Todesfall auf der "Mühle zu Erlach"(Häuslbergerstr.) Der damalige Müller hat seine Schwester ermordet und wurde dafür verurteilt und erhängt.

1601 bestanden im heutigen Gemeindegebiet bereits 5 Sensenhämmer.
Im Ort Schalchen zwei, die dem Michel Höpflinger gehörten.
Der Sensenhammer zu Kapellen gehörte dem Meister Sebastian Permatinger.
Der Sensenhammer zu Unterlochen gehörte dem Meister Mathias Imbser.
Der Sensenhammer unter der Leithen, auch Höpfling genannt, gehörte wahrscheinlich Michel Höpflinger.

1618 Beginn des 30-jährigen Krieges.

1620 war ein äußerst kalter Winter, viel Wild erfror, aber auch zum Teil das Vieh in den Ställen.

1629 traten wieder Pestfälle auf.

1632 wurde im Ort Schalchen der eine Sensenhammer von Wolf Stögholzer, der andere von Sebastian Pollhammer bemeistert.

1633 Christian Höpflinger, Zöchmeister des Mattighofener Sensenschmiedhandwerks, war Besitzer des Sensenhammers unter der Leithen.

1634 flammte die Pest immer wieder auf.

1648 Zum Ende des 30 Jährigen Krieges plünderten, sengten und mordeten durchziehende Truppen so schlimm wie nie zuvor.

1648-1650 Die Pest grassiert. Am Höhepunkt der Epidemie starben in Mattighofen und Schalchen am Tag bis zu sechs Menschen und mehr.

1654 Ab diesem Jahr fand der zweite Sensenhammer im Ort Schalchen keine Erwähnung mehr. Er wurde entweder aufgelassen, oder mit dem Ersteren vereinigt.

1670 trat in ganz Bayern ein schweres Erdbeben auf und ein "großes Sterben" kam auch dazu.
Dechant Kyrmayr gab Thomas Schwanthaler aus Ried den Auftrag, einen Altaraufsatz mit dem Motiv der Enthauptung der Heiligen Barbara zu schnitzen. Diese wurde dann in der Barbarkirche aufgestellt.

1677 Ein Hagelunwetter verwüstete die Ortschaften Äpfelberg, Stallhofen, Erb und Weinberg.
Der Altar für die St. Jakobskirche wurde gebaut.

1682 verbreitete eine Sonnenfinsternis Angst.

1696 erfolgte ein großer Umbau der St. Jakobskirche in Schalchen.

1699 erschütterte wiederum ein Erdbeben unsere Gegend.

1703 traten wiederum Pestfälle in unserem Gebiet auf.

1705 Eine Sonnenfinsternis verbreitete Angst.

1705-1706 Der bayerische Bauernkrieg. Der Aufstand der Bauern flammte in Altheim auf und breitete sich über Braunau, Mauerkirchen, Mattighofen (und Schalchen) bis Henhart (Höhnhart) aus.

1706-1714 hat Österreich das Innviertel und weite Teile von Bayern besetzt. Graf Gundacker bekam die Herrschaft über Mattighofen und Uttendorf.

1712-1714 trat die Pest noch einmal bei uns auf, aber nicht mehr ganz so arg. So war in Stallhofen niemand an der Pest erkrankt. Angeblich haben die Leute im Wald geschlafen und dadurch keine Pestfälle gehabt. Nach 1714 sind bei uns keine Pestfälle mehr bekannt.

1732 wurden an allen drei Gotteshäusern Reparaturen durchgeführt.
St. Jakob bekam ein neues Pflaster.

1739 war ein besonders kalter Winter. Mühlen, Sägewerke und Sensenwerke standen still, die Wasserräder waren eingefroren. Die Obstbäume sind in großer Zahl vernichtet worden, selbst Tiere und Menschen sind erfroren.

1741 bedrohte eine Feldmäuseplage im Innviertel und ganz Bayern.

1742 Österreichische Truppen durchzogen unser Gebiet. Mord und Plünderungen waren an der Tagesordnung. Besonders gefürchtet waren die Panduren (Rotmäntel) des Oberst Trenk.
Gefangenen wurden kurzerhand die Ohren und Nasen abgeschnitten um sie leichter zu erkennen. Einen Monat nach den österreichischen Truppen kam die bayerische Armee ins Land, aber beim Morden und Plündern standen sie den Österreichern um nichts nach.

1743 setzte ein "großes Sterben" bei uns ein. Wahrscheinlich handelte es sich um die "Rote Ruhr".
Nebenbei raffte eine unbekannte Viehseuche einen großen Teil der Tiere hinweg.

1747-1749 fraßen riesige Heuschreckenschwärme alles Grün im Mattigtal auf. Enorme Ernteschäden und eine Hungersnot waren die Folge.

1748 Zimmermeister Andre Tischler baute den neuen Zwiebelhelm auf den Schalchner Kirchturm.

1751 Kurfürst Maximilian von Bayern ordnete an, dass neben Religion auch das Lesen, Schönschreiben, das Rechtschreiben, das Briefschreiben, Landwirtschaft und Naturgeschichte unterrichtet werden musste.

1756 scheinen Kirchenrechnungen für die Gotteshäuser St. Jakob, St. Barbara und St. Kunigunde auf.

1760-1780 In unserer Gegend wurden die ersten Erdäpfel angebaut.

1765 werden 28000 Rm Holz im Scheiterbach bei der Schneeschmelze geschwemmt.

1770 Wegen Frost und vielem Regen wurden das Getreide und das Heu fast völlig vernichtet, Hungersnot und Seuchen waren im Gefolge.

1772 wurde in Mauerkirchen der letzte Bär in unserem Gebiet erlegt.
Eine gewaltige Feldmäuseplage bedrohte die Ernte.

1777 Eine große Nordlichterscheinung verängstigte die Bevölkerung.

1779 Nach dem Friedensvertrag von Teschen, zwischen Österreich und Preussen, fällt das Innviertel an Österreich. Die Währung waren Gulden und Kreuzer.

1779 Es gab eine Bewilligung zur Unterhaltung eines Lehrers, der in der Filialkirche Schalchen bestellt werden sollte.

1780 Im Armenhaus (Siechenhaus) befand sich eine Mautstelle. Es gab nur diese eine Mautstelle im hiesigen Gerichtsbezirk (Wegeschranken). Für ein Pferd mussten 2,25 Kreuzer, für eine Kuh oder einen Ochs 1,25 Kreuzer bezahlt werden. Kleinvieh war frei.

1781-1782 Aufhebung der Leibeigenschaft.

1784 Schalchen wurde wieder eine eigene Pfarre, aber schon einige Monate später wird dies widerrufen.

1785 Auf Anordnung Kaiser Joseph´s II. wird die schöne Kirche St.Barbara, trotz heftigen Prostestes der Schalchner Gläubigen, gesperrt. Die Orgel wurde nach Aspach verkauft, und steht noch heute in Verwendung. Die berühmte Schwanthalergruppe, "Enthauptung der Hl. Barbara", steht heute noch in der Pfarrkirche St. Jakob in Schalchen. Das Kirchengebäude nutzte man noch als Stall und Lagergebäude bis es ganz verfiel. 1845 stand nur mehr der Turm und die Süd- und Westmauer. Auf die gleiche Anordnung hin wurde auch die kleinere Kirche St. Kunigunde gesperrt und abgerissen.

1785-1790 Einführung der Hausnummern.

1798 Große Einquartierungen in unserer Gegend.

1799 Der Scheiter- oder Schwemmbach wurde begradigt. Von der Brücke "Mattighofnerstraße" bis nach Furth. Ehemals floss er beim "Breitenbauer" ins Bachbett des heutigen Brunnbaches und somit auch durch Schalchen. Die Begradigung erbrachte Vorteile bei der Holztrift, denn die Mühlen, Säge- und Sensenwerke wurden nicht mehr gestört und man brauchte kein Ausfallgeld (Feiergeld) mehr zu bezahlen.

1800 Erster Franzoseneinmarsch. Es kam zwar zu keinen Kampfhandlungen in unserer Gegend, aber die durchmarschierenden Truppen hausten fürchterlich.

1802 Einführung der Kuhpockenimpfung gegen die Blattern.

1805 Zweiter Franzoseneinmarsch. Einquartierungen und Ablieferungen, aber auch Plünderungen waren im Gefolge. Bauern mussten mit Ross und Wagen nach Braunau kommen, zur Schleifung der Braunauer Feste, so auch die Schalchner Bauern.

1809 Dritter Franzoseneinmarsch. Vom 1.Oktober bis 29. September 1810 war das Innviertel "französich kaiserliche Provinz". In Ried gab es eine provisorische "französische kaiserliche Landeskommission" (Rieder Regierung).

1811 verängstigt ein großer Komet die Bevölkerung. (Kometenerscheinungen galten als böses Omen).

1812 wurden beim Durchzug französischer Truppen die Anwesen vom Zacherlbauer, Schiessl und Jedinger in Brand gesetzt.

1813 Feldzug Napoleons gegen Russland. In unserer Gegend kam es zwar zu keinen Kampfhandlungen, doch die durchziehenden Truppen raubten alles was nicht niet- und nagelfest war. Nach Überlieferungen war die Not so groß, dass sich die Bevölkerung von Wurzeln und Rinden ernährte. Es wagte sich kaum jemand auf die Felder.
Nach mündlicher Überlieferung soll Napoleon in Schalchen bei einem seiner Durchzüge mehrmals mit seinen Mätressen genächtigt haben, und zwar in dem nach ihm benannten "Napoleonhäusl". Dieses Haus steht heute nicht mehr, es war in der Nähe der Tennisplätze.

1817 Baugebrechen am Turm und Dach der Kirche St. Jakob in Schalchen, hervorgerufen durch zwei Stürme innerhalb von zwei Monaten.

1818 Die Familie Voggenberger erbaute ein Gasthaus im Ortszentrum von Schalchen (heute Laimerwirt).

1821 Zu Cappellen fand in der Nähe des Sensenhammers ein Felssturz statt. Es waren Tote und Verletzte zu beklagen, auch der Sensenhammer wurde schwer beschädigt.

1826 erschütterte ein Erdbeben unsere Gegend.

1831 Renovierung der Friedhofsmauer sowie der Zifferblätter der Turmuhr.

1835 wurde die Kuppel samt dem Turmkreuz der Schalchner St. Jakobskirche vergoldet. Die Arbeiten führte der Goldschmied Reitsperger aus Mattighofen durch.

1842 wurde der Schweineeintrieb zur Eichelmast in den Kobernaußerwald erlaubt (Damals gab es noch große Eichen- und Buchenwälder bei uns).

1846 Der Sensenhammer zu Cappellen ging mit Kaufvertrag an einen Martin Sporn über, der dort eine Pfannenschmiede errichtete.

1848 Revolutionsjahr. Unabhängigkeit der Bauern von der Grundherrschaft. Zehentablieferungen und Robotleistungen hörten auf.

1849 wurde der Turm der St. Barbarakirche gestürzt, mitsamt den Glocken, denn niemand wagte es noch sie zu bergen.
Das neue Gemeindegesetz mit 177 Paragraphen trat in Kraft.

1850 Gründung der Gemeinde Schalchen. Sie setzte sich aus den Steuer- und Katastralgemeinden Schalchen, Unterlochen, Furth, Weinberg, Schnellberg und Oberminichthal zusammen. Es waren 37 Ortschaften mit 463 Häusern und 2127 Einwohnern. Erster Bürgermeister war Franz Schnellberger, "Lengauer in Schalchen".

1853 Es gab Einquartierungen in Schalchen.

1855 Gründung des Gendarmeriepostens Mattighofen, in dessen Bereich Schalchen fiel.
Valentin Sperl und seine Ehegattin Theresia erbauten die Barbarakapelle am Auffang.

1866 wurde die Holztrift im Schwemmbach zwischen Schneegattern und Braunau aufgelassen.

1870 Einführung der 6-jährigen Schulpflicht.

1872 gab es in unserer Gegend eine Blatternepedemie an der viele starben.

1873 erfolgte die Inbetriebnahme der Eisenbahnlinie Steindorf-Braunau. 30.000 Arbeiter, davon viele Italiener bauten die Bahnstrecke in nur 2 Jahren. Nach mündlicher Überlieferung soll es im Gemeindegebiet von Schalchen zum Widerstand der Grundbesitzer gekommen sein. Mit Sensen und Gabeln wollten sie die Arbeiter vertreiben. Es kam soweit, dass die Arbeiter von Militär geschützt werden mussten, um den Weiterbau zu garantieren.

1875 An den Bitttagen brannten die Anwesen Berghammer, Lindlbauer und Kramerbauer. Alle in der heutigen Brunnbachstrasse. Ausgelöst wurden die Brände durch Funkenflug von der Hackenschmiede Berghammer Treml. Es herrschte starker Ostwind, die Dächer waren noch vorwiegend mit Stroh gedeckt, so fing auch noch das Haus Schlager, heute Sinzinger Feuer und brannte ab.

1884 Eine Maul- und Klauenseuche verursachte großen Schaden unter den Viehbeständen. In der Mattighofner Pfarrkirche wurde mit den Schulkindern aus Mattighofen und Schalchen eine Weihnachtsfeier mit einem Christbaum gefeiert. Fabrikant Vogl und andere Geschäftsleute spendeten für arme Kinder. Es dürfte die erste Weihnachtsfeier mit einem Christbaum in unserer Gegend gewesen sein.

1885 wurden beim "Müller vorm Holz" (Achleitner) die ersten Versuche mit einem Dynamo (Gleichstrommaschine) gemacht. Beim ersten Versuch, so die mündliche Überlieferung, flüchteten die Mühlburschen und Dienstboten aus der Stube. Nach Meinung dieser Leute hätte dieses Licht mit dem Teufel zu tun.

1887 Karl Kaltenbrunner kaufte den Sensenhammer zu Schalchen.

1888 trat die Maul- und Klauenseuche bei vielen Höfen auf.

1890-> 1900 befand sich im Nebengebäude des Hallewirtes in Erb eine Käserei. Die umliegenden Landwirte lieferten dorthin einen Teil ihrer Milch.

1893 Gründung der Freiwilligen Feuerwehr Schalchen. Erster Obmann war Xaver Luger, Müller zu Erlach.

1896 wurden in Schalchen eine Telegraphenstation und ein Postamt errichtet. Beides leitete Georg Moser.

1897 Zwischen 29. und 31. Juli verursachte ein Dauerregen ein großes Hochwasser. Fast alle Häuser waren betroffen. Der Bahndamm wurde unterspült.

1898 Maria Schmolln wurde eine eigene Gemeinde. Schalchen verlor dadurch die Katastralgemeinden Schnellberg und Oberminichthal.

1899 Am 11., 12., und 13. September wurde unser Gebiet von einer Hochwasserkatastrophe heimgesucht. Nach mündlicher Überlieferung soll mehr Wasser gekommen sein als 1897.
Eröffnung der Volksschule in Schalchen.
Ein großes Krebssterben in den Bächen trat auf, ausgehend von Frankreich war ein Pilz der Verursacher.


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